Sonntag, 05 Januar 2014 21:27

Tsunami

Tsunami

 

Das Seebeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 um 1.58 Uhr MEZ (7.58 Uhr Ortszeit) hatte eine Stärke von 9,3 auf der Richterskala. Vor der Nordwestküste Indonesiens und Sumatra verursachte der Tsunami durch mehrere Flutwellen verheerende Schäden in den Küstenregionen Insgesamt hat das Beben ca. 228.000 Menschenleben gefordert.

Das alte Jahr ist mit viel Kummer und Leid in der Welt zu Ende gegangen, die Geschehnisse haben gezeigt, wie unbedeutend auf einmal alles das ist, was sonst unser tägliches Leben so bestimmt.Geld, Ansehen, Macht, Wohlstand, aber auch Harmonie und Geborgenheit - alles ist vergänglich.
Naturkatastrophen lassen sich nicht verhindern, können aber wie hier passiert rund 160.000 Menschenleben kosten, weil ein Warnsystem für diese Länder zu teuer ist. Die reiche "westliche Welt" spendet nun einig und vereint für die Opfer. So lobenswert das ist: Prävention wäre nicht nur billiger gewesen sondern hätte auch viele Menschenleben retten können. Auch Deutsche.

Die unvorstellbar große Not in Südostasien läßt Staaten und Menschen näherrücken, das ist der positive Aspekt dieser Katastrophe. Wir erkennen plötzlich was machbar ist, wenn wir zusammenstehen.

Die Not in der Welt ist riesengroß, jeden Tag sterben 24.000 Menschen an Hunger. Unter dem Aspekt das nur wenige Euros pro Monat ein Leben retten können, wäre es interessant zu wissen welche Summe aufgebracht werden könnte wenn jeder verdienende Einwohner in den westlichen Industriestaaten 1,- Euro pro Monat spenden müsste.

Die Schutzbehauptung "die Verwaltung verschlingt zuviel dieser Gelder" beantwortet nicht die Frage nach dem was übrig bleibt.
24 Milliarden Dollar pro Jahr würde es kosten um die Hälfte der Hungernden vor dem Tod zu bewahren. Eine Farce wenn man bedenkt, dass die Verbraucher der EU jährlich 11 Milliarden Dollar allein für Eiscreme ausgeben.

Von einem friedlichen Miteinander auf dieser Welt sind wir weit entfernt. Seit Urzeiten, seit Kain und Abel, bestimmen Neid, Egoismus und Mißgunst einen großen Teil des Lebens. Egal ob Auto, Handy, oder Urlaub: wir lassen uns blenden von den Verlockungen des Konsumwahns, hasten und schuften durch den Tag für immer mehr, immer besser, immer toller. Und verlieren das, was wir uns nicht kaufen können: Lebenszeit und Zeit für ein Miteinander. Wir beschweren uns über die Pisa Studie, über schlechte Lehrer oder Schulen, haben aber vielfach selber keine Zeit für die Erziehung unserer Kinder.

Wir treten wegen 30,- €uro Kirchensteuer aus der Kirche aus und lamentieren dann das diese kein Geld mehr für Kindergartenplätze hat. Das verwalten von Akten und Aktien wird bei uns besser bezahlt als die Arbeit an und mit Menschen, gemäß der "Geiz ist geil" jagen wir Schnäppchen die mit Dumpinglöhnen in Taiwan oder Tschechien gefertigt wurden während die Menschen hierzulande wegen mangelnder Produktion arbeitslos werden.

Der TV Werbespot "Mein Haus, mein Pferd, mein Boot, mein Auto!" scheint als Maxime zu gelten, vorgelebt von Menschen die eigentlich Vorbilder sein sollten. Der Volkswagenkonzern führt rund 100 Politiker auf seinen Gehaltslisten, bei RWE sind es "nur" 80, auch andere Konzerne sind ins Visier der Kritik geraten. Wobei nicht vergessen werden darf: diese "Nebenhergehälter" sind vorher von den Konzernen verdient und eingenommen worden, als Teil der Preiskalkulation.

Wen wunderts wenn solche Konzerne dann letztendlich Möglichkeiten bekommen um Milliarden einzunehmen und sich dann durch raffienierte Manipulation der Steuerpflicht entziehen zu können. Mittel die dann wieder der Komune und dem Allgemeinwohl fehlen.

Viele in unserem Land sollten umdenken und erst einmal fragen: "Was kann ich geben?" bevor die Frage kommt: "Was kann ich kriegen??"
Ein ausgewogenes Geben und Nehmen ist Grundbedinung für ein gutes Miteinander, die Welt bietet genug für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier aller.

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Letzte Änderung am Dienstag, 11 Februar 2014 20:58