Montag, 13 Juli 2015 18:16

Da hört die Freundschaft auf .... !

Da hört die Freundschaft auf .... ! olly fotolia

… beim Geld nämlich.

 

Aber war es Freundschaft, als man die Griechen (trotz besseren Wissen um ihre Finanzen) in die Eurozone holte?

War es Freundschaft, als man Parlamentarier mit Millionenbeträgen schmierte, damit das marode Land für zig Milliarden bei deutschen Rüstungsfirmen einkaufte?

Deutschland hat innerhalb von vier Jahren 360 Milliarden € an Zinsen für die Hilfspakete kassiert. 360 Milliarden sind eine gewaltige Summe. Nennt man das nun Hilfe oder Geschäft?

Das griechische Volk darbt. Den meisten Menschen geht es schlecht. Einige wenige Reiche lachen und spötteln darüber, verdienen auch noch an der Miesere ihres Volkes.

Wäre das bei uns anders?

Das griechische Volk stand vor der Wahl: die bisherigen Sparmaßnahmen beizubehalten oder nicht. Natürlich stimmten sie mit Nein, ihnen geht es schlecht!

Wer etwas anderes erwartet hatte ist ein Traumtänzer. Genau wie die Politiker, welche jetzt meinen mit neuen, zusätzlichen und noch schärferen Sparzwängen ans Ziel zu kommen.

Griechenland muss jetzt innerhalb kürzester Zeit Reformen umsetzen, die unser Land in mehr als einem Jahrzehnt nicht bewältigt hat. Ist das Freundschaft, oder Hilfe?

Nein eine Lösung habe ich auch nicht, ich bin auch kein Politiker. Aber mir ist bewusst dass Deutschland in ähnlicher Situation in der Nachkriegszeit zwei Drittel aller Schulden erlassen wurden. Daraus entstand unser Wirtschaftswunder. Einen Neuanfang schafft man mit positiver Aussicht, nicht mit dem Ende vor Augen. Die Stimmung in unserem Land kocht hoch, aber niemand weiß, dass Deutschland innerhalb der letzten 100 Jahre selber acht Pleiten dahin gelegt hat. Uns wurde jedesmal geholfen.

Und wer über die fehlenden Gelder bei uns meckert, dem sei gesagt: nach Griechenland sind bisher 60 Milliarden geflossen, aber einige 100 Milliarden in die Rettung des europäischen Bankensystems.

Nein, auch ich habe keine Lösung die hilfreich ist, aber ich bin auch kein Politiker.

Aber mich macht es sprachlos und wütend wie hier mit Menschen umgegangen wird... und habe den leisen Verdacht das es hier mehr um Börse, Milliarden und Geschäft geht als um die Menschen.

Die Griechen hatten sich in einem Referendum entschieden, mit dem was jetzt passiert wird der Volksentscheid mit Füßen getreten. Und das in dem Land, welches als Wiege der Demokratie gilt.

Von den bisherigen Milliarden kam ohnehin sehr wenig beim griechischen Volk an, das meiste landete bei denen die ohnehin genug haben: bei Reichen und Banken.

Wenn ich griechischer Bürger wäre und mit Nein gestimmt hätte, würde ich jetzt wohl auf die Straße gehen - und ich befürchte, dass dieses auch passieren wird. Derartige massive Reformen, gegen den Willen des Volkes, das hat nichts mit Freiheit, Demokratie und schon gar nicht mit Hilfe zu tun. Das ist ein Geschäft und genau darum scheint es hier zu gehen. Bei Zusagen der sogenannten Hilfspakete klettert der DAX und umgekehrt. Darum war eine Einigung wichtig, besser gesagt eine Entscheidung. Aber dieses Wort enthält auch „scheiden“! – Wenn sich jetzt das griechische Volk zur Wehr setzt und den Entscheid der Eurozone nicht mitträgt, dann könnte das sehr böse enden.

Aber Menschen scheinen hier schon längst nicht mehr wichtig, denn bei Geld (und das fehlt hier) hört jede Freundschaft auf

 

 

Die Löffel

Eines Tages kam ein weiser Rabbi zu Gott und sagte: „Herr, ich habe ein Problem! Meine Schüler fragen mich, wie man den Himmel von der Hölle unterscheiden könne. Da ich beides nicht kenne, fällt mir keine Antwort dazu ein.

Kannst Du mir nicht helfen?“

 

„Klar, mein Freund. komm mit!" Und Gott nahm den Rabbi bei der Hand und führte, ihn in einen großen Saal.

In der Mitte des Saales brannte ein Feuer

Auf dem Feuer brodelte eine köstliche Suppe.

Um den Topf saßen viele Menschen -mit langen Löffeln in ihren Händen.

Aber - die Menschen sahen krank, hungrig und elend aus.

 

„Wie kommt das?", fragte der Rabbi und schaute genau - da sah er es: die Löffel in den Händen der Menschen waren zu lang, um sie in den Mund zu bringen.

„Wo bin ich denn hier?“ , fragte der Rabbi.

„Das, mein Freund, ist die Hölle!"

 

Und Gott nahm den Rabbi bei der Hand und führte ihn in einen anderen Raum.

Die gleiche Szene: ein Feuer, ein Topf mit einer köstlichen Suppe, viele Menschen um das Feuer - mit langen Löffeln in ihren Händen.

Aber diese Menschen sahen satt, gesund und zufrieden aus.

 

„Wie kommt denn das?", fragte der Rabbi und schaute genau - da sah er es: diese Menschen fütterten einander, gaben sich gegenseitig zu essen!

„Weißt du, wo du hier bist?", lächelte Gott, „das ist der Himmel!“

Letzte Änderung am Montag, 13 Juli 2015 19:56