Sonntag, 05 Januar 2014 21:25

Weihnachten

winter in düsseldorf krombholz

Weihnachtssterne und Lichterglanz

. Vorweihnachtszeit. Geschäfte und Strassen übervoll. Deutschland kauft wieder, Gott sein Dank !
Die Konjunkturflaute scheint vergessen, Kaufrausch ist angesagt.
Egal was es kostet, wir leben Heute. Menschen hetzen, vollgepackt mit Armani – Bogner – Calvin Klein Tüten. Luxus pur! Kontra der Geiz ist geil Mentalität und den Kindern die auch Weihnachten kein warmes Essen bekommen.

War dies schon immer so?
Meine Gedanken schweifen zurück in die Weihnachtszeit der 50er Jahre. Die frohe Kunde von bevorstehenden Weihnachtsgeschenken verbreitete sich wie ein Lauffeuer rasend schnell durch die ganze Stadt. Die Gaben kamen in Güterzügen aus dem Osten. Viele Väter durften aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zu den glücklichen Familien, bei Anderen kullerten unterm Tannenbaum die Tränen. Zu viele Papas kamen nicht nach Hause.

Meine Mutter fällt mir ein. Wunde und blutende Finger vom häkeln und stricken. Sie war Alleinerziehend, ohne Mann. Eine Schande zu jener Zeit, vergleichbar mit heutiger Kinderschändung. Pullover, Schals, Mützen und Tischdecken fertigte sie in tage-, und nächtelanger Arbeit um uns durchzubringen. Noch gab es kein Sozialamt, jeder sorgte für sich aber war trotzdem nicht allein.

Nachbarn brachten uns ein Glas Leberwurst, selber eingemacht. Der Pastor ein Stück Käse und damit waren wir reicher als viele andere Familien. Ein paar Handschuhe, selbst gestrickt. Ein tolles Geschenk denn der Winter war kalt.

Weihnachtsgeschenk. Wir schenken uns nichts mehr, wir haben doch alles. Ein Satz den man heute immer öfter hört. Schön Alles zu haben... und trotzdem schade, wenn Ideen Mangelware werden, die dem Gegenüber zeigen: ich mag Dich!

Vorweihnachten. Hektisches Treiben. Autos im Stau, lautes und nervendes Gehupe als Ausdruck der eigenen Genervtheit. Schneller kommt dadurch keiner voran. Die Kreuzung zu und blockiert, genau dort wo vor Jahren noch der Schutzmann den Verkehr regelte. Ein Haufen Weihnachtsgeschenke zu Füßen, vorbeigebracht und fallengelassen von Autofahrern und Passanten. Auch so etwas gibt es heute nicht mehr, schließlich sind das "nur noch Bullen".

Heute ist man schließlich nicht mehr blöd und genau Diese, die es eben nicht sind, stehen im besagten Markt an der Kasse. Eine endlose Schlange. Kisten, Kartons, große und kleine Teile unterm Arm oder in der Hand. Süsser die Kassen nie klingeln.... „Mir reicht es jetzt" tönt Kunde 26 in der Reihe von fast 40, schmeißt die auserwählten Waren in einen Korb voller Sonderangebote und verlässt den Laden.

Draußen hetzende Menschen, das Glitzern der Augen spiegelt die vielen Lichter. Vorfreude, Gier oder nur Eile? Die Gesichter verraten es nicht, entspannte sehen anders aus. Einkaufen müssen scheint Stress pur zu sein. Man schubst ohne sich zu entschuldigen, Taschendiebe freuen sich über goldene Zeiten, woanders schreit man sich an. Wer hat denn zuerst nach der einen von den 60 CD's im Regal gegriffen? Meine! Ich war zuerst!! Fröhliche Weihnachtszeit?
Deutschland kauft wieder, Gott sein Dank...

Fragen nach nicht käuflichen Werten tauchen auf und werden von Jedem anders beantwortet oder von Anderen erst gar nicht verstanden. Was bleibt ist die Gewissheit: die wichtigsten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Liebe, Gesundheit, Zufriedenheit, Partnerschaft, Kameradschaft oder Freundschaft.
Auch zur Weihnachtszeit nicht.

Quelle: Rene Krombholz

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Letzte Änderung am Dienstag, 11 Februar 2014 21:02