Sonntag, 05 Januar 2014 21:51

Die Geschichte Bilks

Die Geschichte Bilks

Bilk ist viel älter als die Stadt Düsseldorf. Ein Ort namens Bilici taucht bereits in der Karolinger-Zeit (Ende 8. bis Mitte 10. Jahrhundert) auf. Eine Immobilienanzeige aus dem Jahre 799 belegt einen Landtausch zwischen Edelleuten in Bilk. Hierzu gehörten die drei Ortschaften Arenbilk (dem jetzigen Oberbilk), Kirchbilk (rund um die Bilker Martinskirche, Düsseldorfs ältestem Gebäude) Seit 1384 gehört Bilk zu Düsseldorf.

In Urkunden aus dem Jahre 1395 ist sowohl von Oberbilk als auch von Arenbilk die Rede, nie jedoch von Unterbilk. Erst nach dem Bau des Bilker Bahnhofes taucht auf einer Karte aus dem Jahre 1891 plötzlich in feiner Schnörkelschrift der Name "Unterbilk" auf. Ein städtischer Beamter hatte einen neuen Stadtteil auf dem Papier geschaffen

Die Unterbilker fühlen sich als Bilker. So heißt der Park rund um den Rheinturm und den Landtag auch "Rheinpark Bilk". Der Park und eine behutsame Sanierung, die die gesunde Mischung von Wohnen und Arbeiten erhält, sollen den Stadtteil Bilk aufwerten. Die Bilker wünschen sich dort auch eine neue Sternwarte, die an vergangene Glanzzeiten erinnern soll. So entdeckte der Astronom Carl Theodor Robert Luther von der 1844 gegründeten Bilker Sternwarte aus zwei Dutzend Asteroiden, von denen sieben offiziell im Weltregister als Düsseldorfer Planeten aufgezeichnet sind.

Oberbilk fühlt sich mehr der Innenstadt als Bilk verbunden. Im 18. Jahrhundert röhrten dort noch die Hirsche und im 19. Jahrhundert bereits die Lokomotiven. Im Gleisdreieck Oberbilk siedelte sich mit Albert Poensgen (1808 bis 1880) die Industrie an. Das Ackerland wurde zum Arbeiterviertel.

Im Rahmen der Bundesgartenschau 1987 erhielt der Stadtteil ein großes Erholungsgebiet mit Parkanlagen und Kleingärten inmitten der Großstadt.

Für die "Bilker Heimatfreunde" gehört auch die Friedrichstadt zu Bilk. Sie ist durch ein Netz sich rechtwinklig kreuzender Straßen charakterisiert, wodurch einst diese sogenannte "Wallachei" im Zuge der Stadterweiterung von 1854 geordnet worden war. Noch um die Jahrhundertwende sprach man hier von Düsseldorfs "zufriedenem Süden". Die Friedrichstadt war eine bevorzugte Adresse höherer Beamter und wurde daher auch "Tintenviertel" genannt.

Aber sie war auch ein Vergnügungs- und Theaterviertel. Der 1899 eröffnete Musentempel Apollo galt zu seiner Zeit als Deutschlands grööffentliche Golfplatz in Deutschland.

Seit 1988 werden, mit dem Bezug des neuen Landtages, die Geschicke des Landes vom Düsseldorfer Hafen aus gelenkt. Außerdem entsteht hier seit der Ansiedlung des WDR und des Düsseldorfer Lokalsenders "Antenne Düsseldorf" ein Medienzentrum, in dessen Nachbarschaft weitere kreative Betriebe aus der Werbe- und Modebranche ihre Arbeit aufgenommen haben.

Letzte Änderung am Sonntag, 02 Februar 2014 19:12