Der religiöse/sozialpolitische Hintergrund dieses Brauchtums ist christlicher Art und vielen nicht mehr bekannt. Erinnert wird an den Ritter St. Martin, der sein Gewand mit einem armen Bettler teilte und diesen vor dem Erfrieren bewahrte. Ein Akt der Nächstenliebe, der als Vorbild dienen soll.
Jährlich im November erinnern die Martinsumzüge an diese Begebenheit, doch rundherum spielt sich weit mehr ab, wie sich beim Martinszug in Düsseldorf Bilk zeigt.
Bereits in der Woche davor findet im Forum der Sankt Martinskirche die große Laternenausstellung statt. Unter einigen Hundert, mit Liebe gebastelten, Lampions werden die schönsten prämiert. Die Bürger sind bei freiem Eintritt zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Vielfach unbekannt: vor dem Martinzug findet in der Martinskirche eine Andacht für Kinder statt, in welcher die Laternen gesegnet werden, bevor sich dann der Martinzug mit St. Martin, Bischof und in Begleitung von jeweils zwei Herolden hoch zu Ross, durch die Straßen des Stadtteils in Bewegung setzt. Es mögen wohl einige 1.000 Menschen sein, die diesen Zug gestalten. Auch Ordner, Fackelträger und 5 Kapellen sind dabei.
Seit einigen Jahren findet die Mantelteilung an der Verkehrsinsel vor der Bilker Kirche statt. Dieses Areal wurde auf Betreiben der Martinsfreunde Bilk jetzt in Sankt Martin Plätzchen umgenannt.
Bemerkenswert: es ist der erste Sankt-Martins-Platz im Land. Beim anschließenden Empfang im Forum der Sankt Martinskirche war zu erfahren: der erste Martinszug mit Sankt Martin hoch zu Pferd fand vor 128 Jahren ebenfalls in Düsseldorf statt.
Bei diesem Ausklang wurde dann von den Bilker Schützen, die auch einen Großteil der Manpower zu diesem Ereignis stellen, die schönste Laterne mit 100 € prämiert.
Mit beteiligt sind die Polizei, der ASB Rettungsdienst, die Verkehrskadetten Düsseldorf und ungeahnt viele Helfer, denen alle ein ordentliches Danke gehört.
Natürlich aber auch den Verantwortlichen, denn solch ein Event wirft viele Schatten in Form von Arbeit voraus.