Wie in vielen anderen deutschen Städten gibt es auch in Düsseldorf Straßennamen, die mit Persönlichkeiten in Zusammenhang stehen, deren Vergangenheit mit Kolonialismus, Nationalsozialismus und ähnlichen historischen Verbrechen in Verbindung gebracht wird.
Oft sind diese Zusammenhänge erst viel später aufgedeckt worden. Deshalb überprüft auch die Stadt Düsseldorf seit 2018 alle Straßennamen in der Landeshauptstadt.
Nach dem Abschlussbericht 2020, erfolgte dann 2021 der Ratsbeschluss, dass elf Straßennamen umbenannt werden sollen. Darunter auch die Wissmannstraße in Düsseldorf Bilk.
Seitdem dieses bekannt wurde setzten sich die Bilker Heimatfreunde (als Teil des Bilker Schützenregiments und Betreiber des Bilker Heimatarchivs) für die Erinnerung an ihren Gründer Hermann Smeets ein. Dirk Jehle als Präsident, sowie Tim Wiatrowski und Ulrich Müller als 1.Chef der Bilker Schützen nutzten alle Möglichkeiten, um diesen Wunsch zu verwirklichen.
In der Ratssitzung vom 22.02.24 stimmte der Stadtrat zu. Die Wissmannstraße wird in Hermann Smeets Straße umbenannt.
Hermann Smeets wurde als niederländischer Staatsbürger am 27. Mai 1910 in Düsseldorf-Oberbilk geboren. Er war niederländischer Staatsbürger, da sein Vater Niederländer war und dies das damalige Abstammungsrecht so vorsah.
Er gründete 1942 in Düsseldorf eine Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime, die sich ab 1945 „Antifaschistische Kampforganisation“ nannte.
Hermann Smeets war unter dem Decknamen „Walter Jordan“ an der Widerstandshandlung, der so genannten Aktion Rheinland beteiligt, um eine endgültige Zerstörung Düsseldorfs zu vermeiden und die Stadt kampflos an die Amerikaner zu übergeben.
Unmittelbar nach der Befreiung lernte er die erfolgreichen Widerstandskämpfer Aloys Odenthal und Karl August Wiedenhofen kennen. Nach dem Einmarsch bevollmächtigten die US-Kommandeure Smeets, einen Ausschuss zur Vorbereitung von Wahlen in Düsseldorf zusammenzustellen und ernannten ihn zum provisorischen Oberbürgermeister.
Weiter führte sein Weg auch über die künstlerische und musische Seite. Unter anderem setzte er sich für Gustaf Gründgens als Generalintendant der Düsseldorfer Bühnen und für den Wiederaufbau des Theaterlebens nach dem Kriege ein.
Hermann Smeets gründete den Heimatverein „Bilker Heimatfreunde e.V.“ am 01. März 1951 und wurde dessen Präsident für 30 Jahre bis 1981. Danach wurde er Ehrenpräsident.
Herrmann Smeets war seit 1940 Mitglied im Bilker Schützenverein, zuerst in der 1.Grenadier Kompanie. Aufgrund seiner Initiative wurde im Jahre 1965 die im Bilker Schützenverein angesiedelte Schützengesellschaft Bilker Heimatfreunde gegründet, deren Mitglied er dann wurde. Hier wurde er 1975 zum Ehrenhauptmann ernannt und 1990 verlieh man ihm die Ehrenmitgliedschaft des Bilker Regimentes.
Sein Schaffenswerk für das Düsseldorfer Brauchtum und die gesamte Stadt ist unermesslich und reicht unter anderem von der Organisation zahlreicher Ausstellungen, der Errichtung von Denkmälern, der Erhaltung geschichtsträchtiger Bauten und Institutionen bis zum Aufbau des nach ihm benannten Heimatarchivs.
So war er unter anderem Träger der Heinrich-Heine Plakette und der Karl-Klinzing Plakette. Er war in vielen Vereinen Ehrenmitglied sowie Ehrenbaas seines Heimatvereines. Nach dem er 1977 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, erhielt er 1986 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Am 30. April 1991 verlieh man ihm den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland.
Herman Smeets verstarb am 30. Dezember 1997.