Ein Plakat im Schaufenster des FIGARO auf der Bilker Allee sorgt im Moment für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff.
„Wegen Fachkräftemangels müssen wir vorerst mittwochs schließen!“ verkündet Friseur Unternehmer Rene Krombholz auf diesem Plakat seine Notmaßnahme. Nicht ungewöhnlich, solche Meldungen sind im Handwerk, Handel und Gastronomie Normalität geworden. Für Aufregung sorgt ein anderer Fakt.
Seit Monaten sucht er Mitarbeiter und nutzt dabei jede Chance. So auch die Agentur für Arbeit, die jetzt, nach sechs Monaten eine erste Bewerberin schickte. Diese erklärte direkt, fünf Jahre mit kleinen Unterbrechungen arbeitslos gewesen zu sein, aber während dieser Zeit war sie im Freundes- und Bekanntenkreis ständig als Friseurin tätig. Leider klappte es aber auch mit dieser Bewerberin nicht, die sich schon bei der ersten Kundin überfordert fühlte und wieder ging.
Auf dem Plakat wird deutlich darauf hingewiesen, dass Krombholz mit dieser Situation vollkommen unzufrieden ist. „Weil allein in Düsseldorf über 200 Friseure/innen arbeitslos gemeldet sind, obwohl alle Salons händeringend Personal suchen. Bundesweit haben wir eine vergleichbare Situation in unserem Handwerk, das kostet dem Steuerzahler monatlich 10 Millionen €uro für arbeitslos gemeldete Friseure/innen“ erklärt er zornig. „Das ist kein Fachkräftemangel, sondern ein Überschuss an Arbeitswilligen!“
„Das mit der schlechten Bezahlung trifft auch nicht immer zu“, ergänzt Krombholz, der zugleich Sprecher der Friseurinnung Düsseldorf ist und vor Jahren die Wertegemeinschaft fürs Friseurhandwerk „Der faire Salon“ gründete.
„In unserer Gemeinschaft werden Löhne bis über 3.000 €uro gezahlt, wir haben junge Menschen die grade aus der Lehre kommen und über 2000 € verdienen. Aber wenn Arbeitslose pro Tag mit Schwarzarbeit lediglich 50 €uro verdienen, so sind das bei 20 Arbeitstagen 1.000 €uro. Dazu kommt dann der Hartz IV Regelsatz von Netto 449 €uro, plus Wohnungsmiete, TV Gebühren bestimmten Anschaffungen für den Haushalt….
So kommen im Monat ganz schnell um oder auch über 2.000 €uro netto zusammen, dafür muss man in einem Arbeitsverhältnis erstmal gut über 3.000 €uro, je nach Steuerklasse sogar eher 4.000 €uro brutto verdienen!!! Das muss ich als Arbeitgeber erstmal leisten können… !“
Es mag Menschen geben, die aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten können, so Krombholz.
Für Solche wünscht er sich sogar noch höhere Regelsätze. Das solch soziale Zuwendung verlocken und es immer Menschen geben wird, die so etwas missbrauchen, ist auch ihm klar.
Er verweist auf den Amtseid.
Hier schwören Politiker, dass sie Schaden vom Volk abwenden, die Gesetze des Bundes wahren und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werden.
Mit der Ignoranz diesen Problemen gegenüber, wird seiner Meinung nach, bereits der Amtseid in Frage gestellt.
Die Gerechtigkeit ist nicht mehr gegeben, die ehrlich arbeitende Bevölkerung muss die hier entstehen den Kosten zahlen, ebenso geschädigt wird der Handwerker der keine Mitarbeiter findet.
„Wenn wir solche sozialen Gesetze schaffen und das befürworte ich - dann müssen auf der anderen Seite die Möglichkeiten zum Missbrauch eingegrenzt und kontrolliert werden!
An dieser Stelle fordere ich unsere Politik auf nachzudenken, insbesondere unter dem Aspekt der momentan diskutierten Erhöhung der Regelsätze und den Abbau jeglicher Sanktionen.
Aus diesem Grund habe ich mich mit einem offenen Brief an die zuständigen Politiker gewandt!“ so Krombholz