Für einen Montag Vormittag war die Freitreppe am Düsseldorfer Burgplatz ungewohnt belebt. Mehr als 500 Menschen hatten sich eingefunden, um das Abschlusskonzert der „Singpause“, mit 280 Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Kronprinzenstraße beizuwohnen.
Die Singpause ist ein Abkömmling des städtische Musikvereins, seit 2006 hat sie sich zu einem musischen und sozial – integrativen Bildungsangebot gemausert. Unter der Leitung von Manfred Hill und Marieddy Rossetto werden jährlich rund 15.000 Kinder in dieses Bildungsprojekt für Grundschüler einbezogen.
Es war erstaunlich zu erleben, welches Pensum diese Kinder mit Leichtigkeit und Begeisterung absolvierten. 13 Lieder aus 9 Nationen waren im Vorfeld in Text und Melodie erlernt worden, für Kinder der ersten und zweiten Klasse mit Sicherheit eine großartige Leistung.
Man sah, die Kinder waren begeistert dabei und auch stolz, hier etwas vollbracht zu haben.
Das weckte Erinnerungen: vor Jahren durften wir Gruppen stolzer Kronprinzenschüler entlang der Bilker Allee erleben, als dort in den Geschäften ihre selbstgebastelten Martinslaternen ausgestellt wurden. Vielfach drückten sie sich an den Schaufensterscheiben die Nase platt, diskutierten und zeigten auf ihre Werke. Das war aber noch eine andere Zeit, auch die Schulfeste wurden von Eltern und Freunden und „Ehemaligen“ der Kronprinzenschule besucht.
Zusammenarbeit, ein Miteinander im Stadtteil, das scheint heute weder „In“ zu sein, noch ist es gewünscht. Diese Erfahrung mussten wir leider an diesem Montag Vormittag machen, als wir die Direktorin der Gemeinschaftsgrundschule kontaktierten um zu erklären, dass wir einige Bilder und einen Bericht für unser Stadtteilportal und die Heimatzeitung „Bilker Sternwarte“ machen wollten.
Was früher gerne angenommen wurde, stößt heute auf schroffe Ablehnung.
„Nein! Keine Bilder, die Kinder haben keine Maske!“ so die Erwiderung. Auf den Hinweis dass die Maskenpflicht aufgehoben sei, folgte dann der Nachsatz „Internet? Nein. So etwas haben wir nicht nötig!!!“
Schade eigentlich. Dabei bleibt zu hinterfragen, ob ein gut formulierter Bericht nicht nur Werbung für die Schule gewesen wäre, sondern auch die Kinder erfreut und stark gemacht hätte. Ein gutes Praxisbeispiel über Zusammenhalt und Zusammenarbeit, vielleicht auch ein guter Ansatz um Kinder mit digitalen Medien anzufreunden und zu leiten.