Mittwoch, 15 Januar 2014 10:18

Der Florapark

florapark krombholz

Im Jahr 1894 erschuf der Bildhauer Peter Breuer die berühmten Adam und Eva Steinfiguren,

welche seit 1941 im Floragarten stehen. Doch dieser lange Zeitraum hat die Steinfiguren mit den Jahren gezeichnet, der Evafigur fehlt beispielsweise ein Stück der linken Hand. Es wird vermutet, dass sie ihn in einer Bombennacht des zweiten Weltkriegs verloren hat, denn in dieser Nacht wurde auch der frühere Restaurationsbau durch Bomben zerstört.

Der Floragarten ist erst seit 107 Jahren für jeden Bürger frei zugänglich, denn erst am 15. Dezember 1902 übernahm die Stadt den Garten, welcher bis dahin privat unterhalten war. Der Park ist der Kleinste der Stadt Düsseldorf, die Größe beträgt nur 2,6 Hektar. Angelegt worden ist er im Jahre 1876 von der Düsseldorfer Aktiengesellschaft und diente als nichtöffentlicher Platz des Vergnügens. Die Pläne für den Park stammten von dem Gartendirektor Heinrich Grube.

Am Anfang kostete der Eintritt in den Floragarten Geld, denn die Besucher sollten auch in ein prachtvolles Bauwerk, welches vom Architekten Türhaus geplant wurde, gelockt werden. In dem Gebäude gab es einen Tanz- und Konzertsaal, zudem zählten noch ein Musikpavillion und ein Gewächshaus hinzu. Das Gewächshaus war gefüllt mit Pflanzen aus dem Süden, es wurde „Palmenhaus“ genannt. Auch bis heute wird noch an dieses erinnert, denn eine Straße an der Westseite des Parks nennt sich „Palmenstraße“. Die Festhalle des Gebäudes war im 19. Jahrhundert die gesellschaftliche Mitte der Bilker- und Friedrichstädter.

Zuerst ging die geschäftliche Idee der Aktiengesellschaft gut auf, doch mit der Zeit war die Konkurrenz an Tanzlokalen oder Kabarett-Bühnen zu groß, so dass die Stadt als Käufer einspringen musste. Die Stadt machte den Park dann für alle Bürger zugänglich und zu einem Ort der Erholung. Es gab einige Änderungen, das Palmenhaus wurde in den Nordpark verlegt und der Musikpavillion wurde abgerissen. Dort, wo das Palmenhaus gestanden hatte wurde 1960 ein Gebäude der Akademie der Wissenschaften errichtet.

Die Bürger hatten eine große Wiederstandstellung dazu, denn sie wollten den sowieso kleinen Garten nicht beschneiden. Im ersten Weltkrieg war in dem Gebäude ein Lazarett untergebracht, danach eine Turnhalle und anschließend die Steuerzahlstelle.

Somit war im Jahr 1941, als die Steinfiguren von Adam und Eva aufgestellt worden, das Paradies schon fast verloren, denn der Vergnügungsbau war bereits gewichen. Als dann noch der Krieg und die Bomben kamen lag fast alles in Trümmern.

Im Floragarten stehen genauso viele seltene Bäume wie im Hofgarten, wobei dieser um einiges größer ist. Zu diesen seltenen Exemplaren zählen beispielsweise der Mammutbaum, Götterbaum, Amber, sowie auch Kobushi-Magnolie, Gleditschie, Sumpfzypressen oder Scharlacheichen.

Nach dem Hofgarten ist der Florapark der zweitälteste der Stadt Düsseldorf und wird von seinen Besuchern sehr geschätzt. Da der Besucherandrang sehr stark ist wurde der Park in den Jahren 2001 und 2002 generalüberholt und modernisiert. Der Kinderspielplatz erhielt neue Geräte und es wurden neue Wege angelegt. Doch es kommt immer wieder zu Schäden durch Vandalismus. Die Anwohner haben sich immer eine Erweiterung des Parks gewünscht und ihre Hoffnungen wurden bekräftigt als die Flächen des Bilker Güterbahnhofs an einen Investor verkauft wurden.

Die Vergrößerung des Parks sollte die weitere Überbenutzung der anderen kleinen Grünflächen vermeiden. Im Jahr 2003 folgte ein Gutachtenverfahren mit Bürgerbeteiligung und es entstanden konkrete Pläne für die Nutzung des früheren Bahngeländes




Letzte Änderung am Mittwoch, 12 Februar 2014 19:37