Dienstag, 09 Februar 2016 14:30

Entscheidungen - die scheiden...

Egal ob Unwissenheit oder Unverständnis... zur Absage des Rosenmontagszuges

Es war kaum anders zu erwarten: die Absage des Rosenmontagszuges in Düsseldorf hat für heftige Diskussionen pro und contra, bis hin zu Verschwörungstheorien gesorgt.

Die erste Meldung kam bereits kurz nach der Absage des CC: Britta Damm, Chefin der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen bat um Respekt für diese Entscheidung.

Sie weiß wovon sie spricht, ist schließlich im Brauchtum zu Hause.
Sehr erstaunlich aber: ganz besonders von den Brauchtumsfreunden kam sehr massive Kritik und bis hin zu Spott und Hohn.

Dabei müssten Schützenkameraden und Karnevalisten es eigentlich besser wissen: seit der Katastrophe der Loveparade in Duisburg muss für jede Veranstaltung ein, bis ins Detail ausgearbeitetes, Sicherheitskonzept vorgelegt werden.

Dieses Konzept wird von den Behörden begutachtet und genehmigt, ist dann aber in jedem Fall für die Ausrichter der Veranstaltung bindend.

Diese Konzepte umfassen Besucherzahlen, wie Stühle in Zelten zu stehen haben, wo sich Ein und Ausgänge befinden, Schilder, Beleuchtung, Seccurity, aber wie jetzt im Karneval oder anderen Außenveranstaltungen auch wetterspezifische Fakten.

Für das Sicherheitskonzept des Düsseldorfer Rosenmontagszuges ist eine Obergrenze für Windstärke acht festgeschrieben. Der Deutsche Wetterdienst meldete, wenn auch nur vereinzelte Böen, bis Windstärke neun oder zehn.
Damit greift das Sicherheitskonzept: rechtlich gesehen sind die genehmigten Werte überschritten, der Zug darf nicht stattfinden.

Abgesehen davon, dass einige Leute sehr nass geworden sind oder vereinzelt Dachziegeln von den Häusern stürzten, ist alles gut gegangen.
Hätten die herunterstürzenden Dachziegel auf der Kö/Bahnstraße, dort wo die Feuerwehr im Einsatz war, Menschen getroffen - die Entscheider im CC währen zur Verantwortung gezogen worden.

Hier stehen die Vorstände der Vereine (hier Comitee Düsseldorfer Carneval) ohnehin schon fast immer mit einem Bein im Gefängnis. Alles was schief geht wird Ihnen angelastet, letztlich müssen Sie das ausbaden.

Anders als Köln, wo die meisten Wagen einen festen Holzaufbau haben, hat Düsseldorf Mottowagen die aus leichtem Pappmaschee gebaut sind und dem Wind viel Angriffsfläche bieten.

Wenn eine Windböe einen solchen Wagen erfasst und dieser kippend Zuschauer oder Kinder unter sich begräbt ist es sehr schnell vorbei mit dem Helau und die Herren im CC müssen sich dann letztlich für Alles verantworten - auch für Schäden und Folgeschäden aufkommen.

Bei aller Liebe zum Karneval: es kann nicht sein, dass hier die Verantwortlichen verspottet, beschimpft und als unfähig tituliert werden.

Wer meint hier wäre falsch entschieden worden, der soll sich um solche Positionen bemühen und es dann besser machen. Wer meint, zum Wohle des Partyvolkes seine Familien und Lebensplanung aufs Spiel setzen zu müssen, der soll es tun und Dieses dann mit allen Konsequenzen leben.
Aber zu Hause im Wohnzimmer sitzend alles zu kritisieren, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, das ist weder konstruktiv noch klug.

Rene Krombholz

 

Letzte Änderung am Donnerstag, 17 Oktober 2019 15:45