wer erinnert sich noch das der Rosenmontagszug auch mal quer durch den Bilker Stadtteil zog? 1996 war das… Mensch, was war dat schöööön!
1996 Der Globus eiert – Düsseldorf feiert
In Düsseldorf wurde 1996 der Zugweg geändert und führte über die Bilker Allee. Ein Fest für alle Bilker. Aber es gab noch eine Besonderheit, schon die Ankündigung schlug ein wie eine Bombe: Die Toten Hosen, Deutschlands renommierteste Punkband, wollen beim Rosenmontagszug am 19. Februar 1996 in der Landeshauptstadt dabeisein - nicht als feiernde Zaungäste, sondern mit einem eigenen, Wagen.
Richtig für Stimmung sorgte das Quintett schon vorher, mit einem verbalen Lapsus. Sänger Campino bezeichnete die Jecken als "organisierte Pappnasen". Die Narren waren entrüstet. Verwunderung daraufhin bei den "Toten Hosen": "Diese Aufregung, wir wollen doch nur ein wenig Spaß haben", so Campino.
Mit Engelszungen und Geduld redete Zugleiter Hermann Schmitz in der folgenden internen Sitzung auf die Präsidenten der 52 Düsseldorfer Karnevalsgesellschaften ein und besänftigte die Karnevalisten. Der Auftritt der "Toten Hosen" war gesichert.
Eigentlich waren die Jecken richtig glücklich über die Prominenz im Zug. Denn nach den Querelen der Vorjahre - ein Prinz mußte zurücktreten, weil er bisexuell war, und eine Prinzessin wurde abgelehnt, weil sie Japanerin war - konnte der Düsseldorfer Karneval 1996 endlich mal mit positiven Schlagzeilen aufwarten.
Der Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC): "Wir freuen uns. Das sind Düsseldorfer Jungs. Überall, wo sie auftreten, bekennen sie sich zu ihrer Heimatstadt - und außerdem sind sie eine Riesenattraktion."
Der Rosenmontagswagen wurde ansturmsicher gebaut und von knapp 20 Personenschützern begleitet. Die Fans am Straßenrand durften sich über einen siebenstündigen Live-Auftritt freuen.+