Mai 2011 - Das Finale des Eurovision Song Contest in Düsseldorf. Besucher, Presse und Sendeanstalten aus aller Welt zu Gast in der Landeshauptstadt. Die Stadt zeigt sich von ihrer besten Seite und bietet was sie zu bieten hat. Das Brauchtum ist dabei, verdient wie ich finde, denn es leistet viel für das Allgemeinwohl und hat hier – in nicht gerade leichten Zeiten für alle Vereine – die Chance, sich zu präsentieren.
Der Welt zeigen was „Rheinisches Brauchtum“ ist.. las ich in einer Pressemitteilung der Stadt. Nun ja, die Verantwortlichen scheinen zu vergessen das es Karneval auch in Rio oder Venedig und Schützen europaweit gibt. So ganz rheinisch ist das dann doch wohl nicht.
Das ist Werbung für’s Brauchtum, so hieß es von Seiten der Stadt. Ohne Zweifel, allerdings nur wenn es genutzt wird. Ein schöner, bunter und farbenprächtiger Umzug, ein paar Informationsstände oder Presseartikel über das, was das Brauchtum so alles leistet, das hätte ich mir gewünscht. So bleibt es bei den vielen bekannten Vorurteilen und der Unwissenheit dessen was sich in den Vereinen abspielt. Werbung sieht für mich anders aus.
Der Zug selber war toll, die Menschen rund herum begeistert und die Stimmung schwappte über. Überrascht war ich, wie schnell doch alles vorbei war, für 16.000 Schützen die in Düsseldorf aktiv sind plus den Karnevalisten… war mir das ein bisschen zu wenig. Schade eigentlich, aber so ist das in der heutigen Zeit, besonders in der Großstadt. Es wird immer schwerer die Menschen in den Vereinen zu motivieren und zum mitmachen zu bewegen.
Das allerdings scheint den Karnevalisten diesmal besser gelungen zu sein, was ihnen an Beifall entgegenkam war bemerkenswert. Und auch in Sachen Nachwuchs scheinen die Jecken die Nase vorn zu haben, ganze uniformierte Kinderscharen denen die Zuschauer Applaus spendeten.
Trotzdem – es war wunderschön und sehenswert. Das soll bei allen kritischen Anmerkungen nicht verschwiegen sein. Danke allen die sich hier die Mühe gemacht haben und dabei waren.