Am Samstag wurde dort der Büdchentag gefeiert, Büdchen-Betreiber Bedri Ponik hatte eine Band verpflichtet, Menschen aus dem Stadtteil nutzten die Möglichkeit um in geselliger Runde einmal auf dem neugestalteten Bachplätzchen zu quatschen, zu feiern und sich kennenzulernen. Leben im Kiez…

Mittwoch gab es dann hohen Besuch. Bundeskanzler Scholz hatte sich angesagt. Auf der traditionellen Sommerreise quer durch die Republik besuchten die Bundeskanzler früher Rathäuser und trugen sich ins goldene Buch der Stadt ein.

Heute versucht man Bürgernähe zu zeigen. Das sorgt für Neugier, Freude oder auch Aufregung.
Schon früh war es auf der Bilker Allee und Kronprinzenstraße sehr lebhaft. Sicherheit wird großgeschrieben und große LKWs mit Sperrgittern beladen bahnten sich den Weg durch die enge Kronprinzenstraße. Zahlreiche Hände die einen Schutzwall rund auf dem Platz aufbauten, Polizisten in Grüppchen um das Gelände verteilt sorgten für Ordnung, die Straßen rundherum voller Polizeifahrzeuge. Viel Aufwand für wenige Minuten Besuch.

Dann war es endlich so weit. Die Kolonne aus edlen Karossen und vielen Blaulichtern fand den Weg zum Bachplätzchen, wo sie abrupt stoppte. Polizisten und Sicherheitsbeamte hatten ihre Augen überall, während Olaf Scholz und Begleiter aus dem Auto hüpften und an den vorbereiteten Biertischen Platz nahmen.

Was der Bundeskanzler letztlich zu sagen hatte, lieb nur den geladenen Gästen und einigen wenigen, akkreditierten und vom Sicherheitsdienst überprüften Journalisten zugänglich. Das Büdchen war rundherum mit Sperrgittern abgeschottet, hier hatten sich viele Neugierige aber auch einige Protestler ein gefunden. Durch Sprechchöre und pfeifen versuchten sie Aufmerksamkeit zu erlangen.

Interessant waren aber auch die Gespräche am Straßenrand, die sich weniger nach Berlin, sondern eher in den eigenen Stadtteil richteten. Es waren einige Bürger, die sich darüber unterhielten wie unzumutbar, so etwas sei. Erst der Krach am Samstagabend, man hätte sogar das Ordnungsamt rufen müssen und jetzt schon wieder… einfach unzumutbar.

Darüber kann man allerdings geteilter Meinung sein.